Der Elektroniker für die Gebäudesystemintegration soll‘s richten
Mit dem Elektroniker für Gebäudesystemintegration gibt es ab diesem Jahr einen neuen Ausbildungsberuf, der den hohen Anforderungen der Digitalisierung gerecht wird.Es ist der erste Ausbildungsgang im gesamten Handwerk, der als direkte Reaktion auf die zunehmende Vernetzung der Technologien entsteht. Der Bedarf an Fachkräften, die verschiedene Kompetenzen verbinden, ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Aktuell fördert beispielweise die KfW die Installation einer Wallbox mit bis zu 900 Euro. Das hat konkrete Auswirkungen auf das Handwerk, denn verwirklicht werden solche Initiativen von den Technikern vor Ort.
Bleibt nur noch die Frage, wie wir die Elektriker und Elektroniker in der Aus- und Weiterbildung auf all diese neuen Kompetenzen vorbereiten?
Produktmanager Lutz Schulz stellt dar, wie Lehrende den neuen Beruf mit Lucas-Nülle einfach in der Lehrwerkstatt abbilden können.
Hallo Herr Schulz, was unterscheidet den Elektroniker für Gebäudesystemintegration von anderen Ausbildungsberufen?
Schulz: „Mit dem Handwerk 4.0 steigt die Bedeutung eines komplexen Systemverständnisses der Auszubildenden. Die Themen können nicht mehr isoliert betrachtet werden, sondern müssen auch innerhalb der Lehrwerkstätten gewerkeübergreifend miteinander verbunden sein wie die Technik selbst. Und das gilt für den Praxisunterricht genauso wie für die Theorie. Für einen ganzheitlichen Ansatz braucht es modulare Lösungen, die gut zusammenarbeiten. Darauf legen wir bei der Erstellung unserer Trainingssysteme und digitalen Lerninhalte besonderen Wert. Natürlich benötigen die Elektriker und Elektroniker auf den Baustellen weiterhin auch spezielle Kompetenzen zu einzelnen Technologien und Komponenten. Deren Erwerb wird im Zuge der Digitalisierung allerdings ebenfalls immer komplexer. So ist, um ein Beispiel zu nennen, eine Wallbox nicht gleich eine Wallbox. Unterschiedliche Leistungen, Steckertypen und Schnittstellen zum Smart Home und Fahrzeug gestalten es nahezu unmöglich, das Thema umfassend an einer einzelnen Wallbox zu vermitteln. Die Installation, die Parametrierung, die Vernetzung, die Prüfung nach DIN VDE sowie letztendlich auch die Instandhaltung und Fehlersuche setzen einen umfassenden Ausbildungsansatz voraus.“
Welche Lösungen bietet Lucas-Nülle für den neuen Ausbildungsberuf?
Schulz: “Diese neuen Fachkräfte sollen in Themen wie Smart Building, Energiemanagement und Elektromobilität zuhause sein und so intelligente Gebäudeausstattungen fest in der handwerklichen Dienstleistung verankern. All diese Themen decken wir bereits ab. Unser vernetzungsfähiges Smart Living Konzept umfasst nicht nur das Thema Smart Metering, sondern bietet viele wichtige Schnittstellen, z. B. zu unseren Photovoltaik- und Batteriespeicher-Trainingssystemen aus dem Bereich der elektrischen Energietechnik. Wenn Sie das CarTrain 'Elektromobilität' an unser Wallbox-System anschließen, holen Sie sogar ein Elektrofahrzeug in das Labor.”
Bleibt man so auch für künftige Entwicklungen flexibel?
Schulz: “Das war uns besonders wichtig, denn der Trend der steigenden Anzahl an Kompetenzfeldern bleibt in allen Berufsbildern ungebrochen. In der Praxis bedeutet dies viele verschiedene Anforderungen, die immer wieder neue Aus- und Weiterbildungslösungen verlangen. Der modulare Aufbau unserer Systeme versetzt Lehrende in die Lage, neue Entwicklungen einfach in das bestehende Konzept zu integrieren. So bleiben sie auch in Zukunft am Puls des vernetzten Handwerks.”