Moderne Lehre ist mehr als akademische Theorie
An der HAN University of Applied Science arbeiten sowohl Studierende der Energietechnik als auch Angestellte regionaler Unternehmen in der Weiterbildung jetzt mit dem Smart Grid System der Lucas-Nülle GmbH.In einer privat-öffentlichen Partnerschaft ist im niederländischen Arnheim ein Labor entstanden, das eine Blended Learning Lernumgebung ermöglicht. Von den Studierenden werden die neuen Systeme sehr positiv angenommen. Die Dozenten Patricia Boogard und Ballard Asare-Bediako erklären, warum Human Capital hier genauso wichtig ist wie die Innovation.
WEITERBILDUNG IST EIN ZENTRALES ELEMENT DER ENERGIEWENDE
“Wenn die Studierenden deine Seminare mögen, macht es einfach mehr Spaß zu unterrichten”, weiß Patricia Boogard. An der Fakultät für Ingenieurwissenschaften arbeitet sie seit einigen Monaten mit dem Smart Grid System von Lucas-Nülle. “Unsere neue Ausstattung gibt uns die Möglichkeit, die wissenschaftliche Materie zu veranschaulichen. Das macht die Theorie für die Studenten spannender,” führt sie aus. Ihr Kollege Ballard Asare-Bediako ergänzt: “Wenn man sich die moderne Art der Lehre anschaut, geht diese über die Vermittlung akademischer Theorie hinaus.“
Am Sustainable Electrical Energy Centre of Expertise (SEECE) beschäftigen sich die beiden Wissenschaftler mit der Frage, wie eine stabile Netzinfrastruktur in der nachhaltigen Energiewirtschaft realisiert werden kann. Das Zentrum beruht auf einer privat-öffentlichen Partnerschaft, die sich nicht nur auf Innovationen fokussiert, sondern die Weiterbildung als zweiten wichtigen Baustein des Wandels betrachtet. Daher bietet das SEECE auch Kurse für Angestellte von Blended Learning als Erfolgsrezept: Die praxisnahe Lehre ist auch an Universitäten auf dem Vormarsch. regionalen Industrieunternehmen an, die ihr Wissen zu den neuen Themen der Energietechnik erweitern wollen.
EIN HÖHERER ANTEIL AN BLENDED LEARNING IM BACHELORSTUDIUM UND IN DER WEITERBILDUNG
Für die Darstellung komplexer elektrischer Netzinfrastrukturen nutzt das Institut seit einigen Jahren eine selbst entwickelte Simulationssoftware. Doch die Arbeit mit den Simulationen zeigte, dass eine abstrakte Annäherung an das Thema, nur über Software, nicht für alle Anspruchsgruppen funktioniert. „Sowohl in der Weiterbildung als auch im Bachelorstudium bekommen viele Kursteilnehmer erst dann ein Gefühl für ein Thema, wenn sie Kabel physisch anschließen können und nicht nur mit einem Mausklick eine Linie auf dem Bildschirm ziehen“, erklärt Asare-Bediako.
„Wir nehmen das ‚Applied‘ im Namen unserer Universität ernst“, unterstreicht der leitende Dozent. Darum begab sich das SEECE auf die Suche nach Systemen, die näher an der Praxis sind und eine Blended Learning Umgebung in der elektrischen Energietechnik ermöglichen. Speziell sollte das neue Equipment die realen Auswirkungen geänderter Parameter im Smart Grid sichtbar machen können.
FLEXIBILITÄT DER SYSTEME BRINGT PROJEKTIDEEN – AUCH STUDENTEN SIND BEGEISTERT
Insgesamt fünf große Trainingswände sind nun im neuen Technikgebäude in Arnheim installiert. An den Systemen können die Lernenden einerseits Photovoltaik und Windenergie verwalten, andererseits können sie gleichzeitig die Speicherung elektrischer Energie steuern oder deren Transport über das Energienetz abbilden. Kurzum: Das Labor ist ein komplettes, physisch simuliertes Smart Grid, das außerdem an ein Sicherheitssystem und zahlreiche Transformatoren angeschlossen ist.
„Die Sicherheit der Anlage war einer der Hauptgründe für die Technologie von Lucas-Nülle“, erklärt AsareBediako, „natürlich können wir es nicht zulassen, dass Studenten im Labor Gefahren ausgesetzt sind.“ Der zweite entscheidende Grund für die Systeme war deren Flexibilität, denn die Systeme gewähren viele Erweiterungsmöglichkeiten. „Das wollen wir für zahlreiche wissenschaftliche Projekte nutzen.“, erklärt der Dozent und erläutert: „Wir sind erst am Anfang und haben jetzt schon viele Pläne. Wir wollen unter anderem selbst entwickeltes Equipment anschließen und eigene Inhalte produzieren.“ Das erste Feedback der Lernenden ist jedenfalls sehr ermutigend. „Die Studierenden sagen, dass das Material anders als ihre bisherigen Lehrmittel sei.“, berichtet Asare-Bediako, „sie sind begeistert zu sehen, dass die Theorien, die sie entwerfen, tatsächlich in der praktischen Anwendung funktionieren.“
"Viele Kursteilnehmer bekommen erst dann ein Gefühl für ein Thema, wenn sie Kabel physisch anschließen können und nicht nur mit einem Mausklick eine Linie auf dem Bildschirm ziehen“ Ballard Asare-Bediako |